Südwestmetall-Umfrage: M+E-Unternehmen in Region Heilbronn-Franken blicken verhalten auf das laufende Jahr

Erstellt am: 03.04.2023

Vollert: „Insgesamt wird sich die M+E-Konjunktur in 2023 bestenfalls seitwärts bewegen“

Die Unternehmen der Metall- und Elektroindustrie (M+E) in der Region Heilbronn-Franken blicken in einer am Montag veröffentlichten Südwestmetall-Umfrage verhalten auf das laufende Jahr. „Hohe Energie- und Rohstoffpreise, wachsende Unsicherheit an den Märkten, steigende Zinsen sowie das durch den globalen Konjunkturrückgang gestörte Exportgeschäft wirken sich deutlich negativ auf die Nachfrage aus“, sagte der Vorsitzende der Südwestmetall-Bezirksgruppe Heilbronn/Region Franken, Hans-Jörg Vollert, am Montag in Heilbronn.

Bei der wichtigen Kennzahl „Auftragsentwicklung“ liegt der Saldo aus positiven und negativen Antworten gerade mal bei +7 in der Umfrage. 34 Prozent der befragten Mitgliedsunternehmen rechnen für 2023 mit mehr Aufträgen als im vergangenen Jahr, während 27 Prozent sinkende Orderzahlen erwarten. 39 Prozent gehen von einer gleichbleibenden Auftragslage aus.

Aufgrund des durch die Lieferkettenprobleme aufgelaufenen Auftragsüberhangs gestalten sich die Produktionsperspektiven insgesamt noch etwas freundlicher. 34 Prozent der befragten Firmen sagen, dass sie für dieses Jahr mit Produktionssteigerungen rechnen, während nur 19 Prozent einen sinkenden Output erwarten. Fast die Hälfte (47 Prozent) sehen unveränderte Zahlen zum Vorjahr.

Bei der Frage zur Ertragsentwicklung liegt der Saldo sogar nur bei null. 28 Prozent der Unternehmen rechnen mit steigenden Erträgen, ebenfalls 28 Prozent erwarten rückläufige Zahlen. 44 Prozent gehen von unveränderten Erträgen aus.

Dennoch wollen 28 Prozent der Firmen dieses Jahr Beschäftigung aufbauen, nur 19 Prozent planen eine Belegschaftsreduzierung. Über die Hälfte der Unternehmen (53 Prozent) wollen keine Veränderungen bei der Belegschaftsstärke vornehmen.

„Der Ausblick für die Geschäftsentwicklung ist insgesamt nicht so, dass wir zufrieden sein können. Ein durchgreifender Aufschwung ist nirgendwo in Sicht“, stellte Vollert fest. „Die M+E-Konjunktur wird sich in diesem Jahr bestenfalls seitwärts bewegen.“ Der Politik müsse klar sein, dass die Betriebe in dieser Situation keine weiteren Belastungen vertragen könnten. „Umso unverständlicher ist es, dass die Lohnzusatzkosten zum Jahresanfang erstmals seit über einem Jahrzehnt wieder über die Grenze von 40 Prozent des Bruttolohns getrieben wurden. Und für den Sommer hat die Bundesregierung bereits eine weitere Steigerung ins Auge gefasst“, ärgerte sich der Bezirksgruppen-Vorsitzende. So könne es nicht weitergehen, betonte er, die Unternehmen brauchten jetzt umgehend ein Belastungsmoratorium auf Landes-, Bundes- und EU-Ebene.

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