Arbeitgeber der Metall- und Elektroindustrie warnen vor Explosion bei Lohnnebenkosten

Erstellt am: 17.07.2025

Ernstberger: "Über Jahre hinweg wurden dringend notwendige Reformen versäumt. Es ist jetzt fünf vor Zwölf."

Mit großer Sorge blicken die Arbeitgeber der Metall- und Elektroindustrie in der Region Heilbronn-Franken auf die Entwicklung der Lohnnebenkosten. „Unsere Mitgliedsunternehmen leiden bereits heute unter einer Abgabenlast von rund 42 Prozent“, erklärte Jörg Ernstberger, Geschäftsführer der Bezirksgruppe Heilbronn/Region Franken des Arbeitgeberverbandes Südwestmetall, am 10.07.2025. „Über Jahre hinweg wurden dringend notwendige Reformen im Bereich der Sozialversicherungen versäumt. Jetzt ist es fünf vor zwölf – die Bundesregierung muss endlich entschlossen handeln.“

Anlass für diesen Appell ist eine aktuelle Berechnung des Wirtschaftsweisen Prof. Dr. Martin Werding, wonach die Sozialabgabenquote schon in dieser Legislaturperiode auf 45 Prozent steigen könnte. „Die Politik hat es in der Hand, diese Entwicklung zu stoppen“, so Ernstberger weiter. „Wird nicht gegengesteuert, ist ein weiterer Anstieg auf über 50 Prozent in absehbarer Zeit kaum noch zu verhindern. Wir haben in der sozialen Sicherung kein Einnahmen-, sondern ein Ausgabenproblem. Schon heute liegen die jährlichen Kosten bei über 730 Milliarden Euro – Tendenz steigend. Deshalb müssen Reformen auch an der Ausgabenseite und bei den Leistungen, die in den vergangenen Jahren immer weiter ausgeweitet wurden, ansetzen.“

Der Geschäftsführer der Bezirksgruppe Heilbronn/Region Franken fordert daher einen verbindlichen Reformfahrplan, um die Sozialversicherungsbeiträge nachhaltig unter die kritische Marke von 40 Prozent des Bruttoeinkommens zu senken. „Die hohen Lohnzusatzkosten belasten die Wettbewerbsfähigkeit unserer Unternehmen – auch hier in der Region Heilbronn-Franken. Davon sind nicht nur die Betriebe betroffen: Auch die Beschäftigten profitieren, wenn am Ende des Monats mehr Netto vom Brutto bleibt“, betonte Ernstberger.

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